Die
Muscheln (Bivalvia) sind eine Klasse der Weichtiere (Mollusca). Merkmale
der Klasse sind ein aus zwei kalkigen Schalen bestehendes Gehäuse und
ein weitgehend reduzierter Kopf. Sie leben weltweit in Salz- (zu 80%),
Brack- und Süßwasser und sind meist zwischen 0 und 100m, selten bis
11.000m Wassertiefe zu finden. Muscheln leben im Meeresgrund, sind an
ihm festgewachsen oder liegen frei auf ihm. Die meisten Muschelarten
ernähren sich von Plankton, das sie mit ihren Kiemen aus dem Wasser
filtern. Die Lebenserwartung reicht von ca. 1 Jahr bis zu ca. 300
Jahren.
Der
Mensch nutzt Muscheln als Nahrungsmittel, als Ausgangsmaterial für
Schmuck z. B. als Perlenlieferant, Souvenir und früher auch als
Muschelgeld. Darüber hinaus werden Muscheln auch in Teichen zur
Reinigung verwendet.
Material
Die
innere Schalenschicht bestehen hauptsächlich aus Kalk, dessen Kristalle
mittels einer organischen Substanz, dem Conchin, verkittet werden. Die
Art der gebildeten Kalkstrukturen hat sich im Laufe der Evolution
verändert: Ursprüngliches Merkmale ist die Bildung von perlmuttrigem
Argonit.
Formen
In
Farbe, Form und Beschaffenheit sind die Schalen der einzelnen Arten sehr
unterschiedlich. Weiße und stachlige existieren ebenso wie längliche,
schwarze und glatte Schalen.
Löcher
Derzeit in Überarbeitung
Muscheln und Menschen
Menschen aus vielen historischen und prähistorischen Kulturen haben in
ihrem Küchenabfälle Beweise hinterlassen, dass Muschel auch in der
westlichen Welt besonders Miesmuscheln, Austern, Venusmuscheln,
Messermuscheln und Kammmuscheln als Nahrung für Menschen Sie werden als
Delikatessen gegessen. Allein in Europa werden jährlich um 100.000t
Miesmuscheln verzehrt. Die Zucht von Muscheln auf Muschelbänken ist
heute (besonders Austern und Miesmuscheln, die auch natürlich solche
Bänke bilden) ein wichtiges Gewerbe an nahezu allen Küsten der Welt.
Neben
der Nutzung als Nahrungsmittel ist die Verwendung von Muschelteilen,
besonders Perlen und Perlmutt, als Schmuck von Bedeutung. Auch diese hat
eine lange Tradition. Beispielsweise wurden im Neolithikum in Europa
Muschelschalen über weite Strecken als Handelsware transportiert, wie
Funde der Schalen von Spondylus in der Bandkeramischen und Theiß- Kultur
zeigen. Spondylus princeps, die an der Küste von Ecuador vorkommen,
besaßen eine große Bedeutung für die Menschen der präkolumbischen Zeit.
Zu den Funden der asiatischen Mehrgarh Kultur des frühesten Neolithikums
gehört ebenfalls Schmuck aus Meeres-Muscheln. Vertreter der Unionoida
und Pteriidae sind von jeher natürliche Quellen für Perlen und
Perlmutt. Der hohe Wert von Perlen der Flussperlmuschel führte dazu,
dass sie in eineigen Regionen der heutigen Bundesrepublik Deutschland im
Mittelalter unter Schutz gestellt und Wilderei massiv- etwa durch das
Abhacken der Hand- bestraft wurde. Ab dem 5. Jhd. n. Chr. wurden in
China so genannte „Buddha-Perlen“ in Süßwassermuscheln (wie z. B.
Hyriopsis cumingii) gezüchtet, aber erst der Japaner Kokichi Mikimoto
schaffte es, in den frühen 1920er Jahren die ersten vollrunden
Zuchtperlen auf den Markt zu bringen und damit die Grundlage der
heutigen Perlenzucht und des Handels mit Perlen zu legen.
Auch
negative Auswirkungen von Muscheln auf den Menschen und seine Technik
sind bekannt. Ein Beispiel für Bioerosion bietet der Schiffsbohrwurm (Teredo
navalis), der sich vom Holz von Schiffen, Stegen, Buhnen oder hölzernen
Deichtoren erhährt und durch seine langen Gänge das Holz brüchig macht.
Seine Einschleppung aus Amerika führte zu einer Revolution des
Schiffbaus, sein derzeitiges Vordringen in de Ostsee ist ein aktuelles
Problem der Unterwasserarchäologie, da er dort historisch bedeutsam
Holzschiffreste zerstört.
Viele
Kulturen, etwa die Ureinwohner Nordamerikas, besaßen eine eigene
Muschelwährung, da diese wegen ihrer Seltenheit und ihrem Schmuckwert
geschätzt wurden. So entstand der englische Begriff „shell out“ für
„bezahlen“.
Symbole und Mythen
Muscheln finden sich als Symbol nicht nur in der europäischen Kunst und
Mythologie, die wiederum die Benennung von Muscheln inspirierte. Zum
Beispiel ist Venus nicht nur die Bezeichnung einer Muschelgattung,
sondern auch der antiken römischen Göttin der Liebe des erotischen
Verlangens und der Schönheit. Darstellungen zeigen oft die Geburt der
Venus aus einer Muschel, rechts allerdings wie in vielen Fällen nicht
einer Venusmuschel sondern einer Kammmuschel (Jakobsmuschel) der Gattung
Pecten.
Seit
dem Mittelalter dienen die stärker gewölbten rechten Schalenhälften der
Großen Pilgermuschel Pecten maximus (bzw. Zinnabgüsse solcher Muscheln)
den Jakobspilgern, die das Grab des heiligen Jakobus in Santiago de
Compostela besuchen, als Erkennungszeichen. Die Mittelmeer-
Pilgermuschel Pecten jacobaeus, die der Bezeichnung Jakobsmuschel näher
kommt, kann aufgrund ihres Verbreitungsgebietes nicht die von den
Pilgern genutzte Art sein. Im Beitrag Jakobsmuschel werden daher sowohl
Pecten maximus als auch Pecten jacobaa als Jakobsmuschel bezeichnet.
Das
Wappen von Guinea-Bissaus enthält eine stilisierte Kammmuschel als
Symbol für die Lage des Landes an der Küste Afrikas. Der Ölkonzern Shell
(engl.: Muschel) verwendet sie als Firmenlogo.
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Muscheln finden
Verwendung in der Herstellung von Schmuck und Artefacten.
Unser Sortiment
könnt ihr im Shop einsehen.
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