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Feder

Federn (lat. Pennae, Singular Penna) sind auf der Außenhaut der Vögel wachsende, im fertigen zustand leblose Gebilde aus Keratin, die die wesentliche äußere Hülle, das Gefieder oder Federkleid, bilden. Federn schützen die Vögel einerseits vor Wasser und Kälte und statten sie andererseits mit Farben aus, die sowohl zur Tarnung gegen Feinde, als auch als Mittel der visuellen Kommunikation dienen. Hinzu kommt die feste Kontur, die sie dem Vogel verleihen, und natürlich auch die Möglichkeit des Fluges. Obgleich eine einzelne Feder von äußerst geringem Gewicht ist, wiegt das Gefieder eines Vogels etwa doppelt so viel wie sein Skelett. Der Wissenschaftszweig, der sich mit Federn befasst. Wird Plumologie genannt.

 

Arten der Federn

Es gibt zwei grundsätzliche Arten der Federn, die sich im Bau unterscheiden. Dies sind zum einen die Konturfedern, die das Äußere des Körpers umfassen, sowie die unter den Deckfedern befindlichen Unterfedern (auch Daunen oder Dunen), die als wärme dämmende Schicht wirken.

 

Die Konturfedern (Pennae conturae) werden funktionell weiter unterteilt in:

·        Körperfedern (Pannae conturae generales): die Deckfedern des Rumpfes

·        Schwungfedern (Remiges): sie bilden die eigentliche Tragfläche des Flügels, an Hand (Handschwingen) und Unterarm (Armschwingen)

·        Steuerfedern (Rectrices): die Schwanzfedern

·        Deckfedern (Tectrices): die übrigen Federn an Flügel und Schwanz

 

Die Daunen bilden das Unterkleid, bei einigen Vögeln (z. B. Laufvögel) sind sie nicht vorhanden. Die Nestlingsdaunen, das Federkleid der Jungvögel, sind keine echten Daunen, sondern modifizierte Konturfedern.

 

Neben diesen beiden Grundtypen gibt es noch verschiedene Spezialfedern:

  • Halbdaunen (Semiplumae): sie stehen im Bau zwischen Konturfedern und Daunen und befinden sich entlang der Rainränder.
  • Fadenfedern (Filoplumae): ihre Follikel sind gut innerviert, sie dienen der Propriozeption der Federstellung (fehlen den Straußenvögeln und Kasuaren)
  • Borstenfedern (Setae): sie ersetzen die Augenwimpern
  • Puderfedern (Pulviplumae): sind bei einigen Vögeln (z. B. Tauben, Wasservögel) vorhanden und produzieren einen feinen, Wasser abweisenden Staub aus Keratingranula

 

Aufbau der Konturfedern

Die Konturfedern bestehen aus einem langen und festen Federkiel (Scarpus) sowie einer Federfahne (Vexillum), die aus der schmalen Außenfahne (Vexillum exterior) und der breiten Innenfahne (Vexillum interior) gebildet wird. Der Kiel wird weiter unterteilt in den Federschaft (Rachis) und die Federspule (Calamus). An der Spule gibt es zwei öffnungen: ein oberer Nabel (Umbilicus superior) und ein unterer (Umbilicus inferior).

 

Vom Federschaft gehen nach vorn und hinten Federäste (Barbae oder Rami) aus, von welchen jeweils wieder Bogenstrahlen (Barbulae proximales) und Hakenstrahlen (Barbulae distales) entspringen. An den Hakenstrahlen sitzen feine Häkchen, die sich mit den Bogenstrahlen des benachbarten Federastes verhaken und somit die notwendige Steifheit und Festigkeit der Federfahne herstellen.

Aufbau der übrigen Federn

Die Daunen haben nur einen kurzen Schaft sowie Bogen- und Hakenstrahlen (Dunenäste oder Dunenstrahlen), die nicht miteinander verhakt sind, so dass keine Federfahne entsteht. Die Spezialfedern besitzen nur einen Schaft und ein Büschel kurzer, nicht verzahnter Äste. Die Daunen liegen unter den Kontorfedern und dienen vor allem der Wärmeisolation. Die Nestlingsdaunen, also die Daunenfedern der Küken, sind keine Daunen, sondern modifizierte Konturfedern.

 

Färbung

Die Färbung der Federn wird hauptsächlich durch das braune bis schwarze Pigment Melanin hervorgerufen. Weitere Pigmente sind Carotinoide und Porphyrine. Durch das Zusammenwirken der Lichtabsorption diese Pigmente mit den Licht reflektierenden Lufteinlagerungen in den Federn entstehen grüne, blaue und schillernde Farben. Die Färbung kann auch durch Abnutzen der farblich abgesetzten Federspitzen und durch Auftragen eines Farbstoffes verändert werden. So kann das körpereigene, bräunliche Sekret der Bürzeldrüse aufgetragen werden. Die Orangefärbung des Adultkleides der Bartgeier entsteht durch Bäder in eisenhaltigem Schlamm.

 

Daneben weist das Gefieder vieler Vögel eine für das menschliche Auge nicht sichtbare Musterung im ultravioletten Bereich auf. In vielen Fällen ist dabei von einer innerartlichen Signalwirkung der Ultraviolettreflexionen auszugehen, beispielsweise bei der Partnerwahl. Viele Vögel können ultraviolettes Licht wahrnehmen, aber nicht alle, beispielsweise keine nachtaktiven Vögel. Es besteht dabei eine Korrelation zwischen der Fähigkeit einer Art zur Wahrnehmung ultravioletten Lichts und dem Vorhandensein eines Relexionsmaximums des Gefieders im ultravioletten Spektrum.

 

Federn in Mythologie und Brauchtum

  • Bereits in der Religion der Ägypter hatten Federn eine sakrale Bedeutung. Nach dem Tod einer Person wurde ihre Seele mit der Feder der Maat aufgewogen. Welche Seele so leicht war, wie die Feder, war von keinen Sünden belastet. In der ägyptischen Hieroglyphenschrift stand deshalb die Feder für die Wahrheit.
  • Die Feder war in den sakralen Vorstellungen vieler Völker ein Symbol des Elements Luft.
  • In der römischen Religion wurden in den Heiligtümern der Juno Federn und Federschmuck verwendet.
  • In der keltischen Mythologie kam der Feder des Zaunkönigs besondere Bedeutung zu: Dieser galt als heiliges Tier der Göttin Mana. Alljährlich wurden deshalb auf der Isle of Man die Zaunkönige mit einer großen Zeremonie getötet und ihre Federn ansschließen als Schutz an die Seeleute verteilt. Ein Fabelwesen mit Federkleid in Irland ist der Augurey.
  • Der Begriff der Schneidfeder stammt aus dem ländlichen- bäuerlichen Wortschatz des deutschsprachigen Alpenraums, insbesondere aus der Region Bayern, Tirol und Salzburg. Im späten 19., frühen 20. Jahrhundert war es üblich, dass kein Bursche in seiner Freizeit ohne eine Feder an seinem Strohhut ausging. Es musste sich dabei um eine möglichst gerade und weiße Hahnenfeder handeln. Hahnenfedern mit zu starkem, kurvigem Schwung waren nicht beliebt. Der Ausdruck Schneid bezieht sich sowohl auf die Form einer Sensenschneide der Feder als auch auf die Bezeichnung Schneid als Ausdruck von Mut oder Verwegenheit. Wenn sich zwei Burschen also in die Haare gerieten, wurde nicht selten um die Schneid gerauft, der Sieger erhielt die Schneidfeder.

 

 

 

 

 

Unser Federsortiment besteht aus echten Vogelfedern. Wir bieten zum Teil original Greifvogelfedern an, aber auch kostengünstigere Imitate.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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     Aktuallisiert am         26.12.2009